The new female boldness

The new female boldness. Die neue Bewegung der Powerfrauen

The new female boldness

The new female boldness. Die neue Bewegung der Powerfrauen.

#BeBoldForChange – so lautete das Motto des diesjährigen international Women’s Day. Seit Jahren steht dieser Tag für Gleichberechtigung.
Für eine Parität der Geschlechter in Wirtschaft, Arbeitsleben, Politik und im sozialen Leben. Das World Economic Forum jedoch sagt voraus, dass der Gender Gap, also die Kluft der Geschlechter, nicht vor dem Jahr 2186 komplett ausgeglichen sein wird.

„Eine heute 35-jährige Frau müsste 169 Jahre warten, bis der Gender Gap geschlossen ist, damit wäre sie 204 Jahre alt. „

Das ist zu lange, um nur darauf zu warten. #BeBoldForChange ermuntert die Frauen vom Warten ins Handeln zu kommen. Dies drückt genau den Zeitgeist der Frauen von heute und morgen aus: „The new female boldness“.
Frauen bitten und warten nicht mehr, sie verbünden und empowern sich gegenseitig um ihre Ziele zu erreichen. Sie machen auf sich aufmerksam, ergreifen das Wort, ecken an und solidarisieren sich in ihren Kreisen um sich zu stärken.

Wo zeigt sich das wandelnde Bild dieser neuen Bewegung an Powerfrauen?

1/ Female Empowerment in Werbung und Kommunikation

Zahlreiche Marken und Unternehmen lancierten Kampagnen anlässlich des International Women’s Day um klare Statements und Zeichen zu setzen. Eine der Kernbotschaften beinhaltet die Stärkung des Selbstbewusstseins junger Frauen und Mädchen. Unabhängig von Land und Kulturkreis räumen die Kampagnen mit Stereotypen über Mädchen auf und ermuntern sie stattdessen ihren eigenen Weg zu gehen und dazu zu stehen. Der Markenartikelhersteller Always hat bereits vor zwei Jahren mit seiner breit angelegten Kampagne #LikeAGirl die Vorreiterrolle in der Bekräftigung junger Mädchen eingenommen. Die Kampagnen zum internationalen Frauentag führen das Thema weiter. Nike zeigt in seinen Spots für den Mittleren Osten, Türkei und Russland die Vielfältigkeit junger Frauen und Mädchen, bricht mit den Stereotypen in den jeweiligen Kulturkreisen und will die Mädchen animieren mehr Selbstbewusstsein zu zeigen.

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Andere Unternehmen thematisieren Chancengleichheit und Gleichberechtigung von Frauen. Allen voran die Skulptur des unerschrockenen Mädchens. Diese stellt sich im Financial District von New York mutig dem großen „Wall Street Bullen“ gegenüber. Die Installation von der Werbeagentur McCann und dem Vermögensverwalter State Street Global Advisors wurde am internationalen Weltfrauentag aufgestellt und steht als Symbol für die Selbstsicherheit mit der Frauen ihren Platz einnehmen sollen.

Die Statue war zunächst als temporäre Installation gedacht, aber aufgrund ihrer starken Symbolkraft für Stärke und Diversität erlangte die Statue eine derart große Popularität, dass sie jetzt ein Jahr dort stehen bleiben darf. Mädchen und Frauen gleichermaßen fühlen sich von der Statue inspiriert ihre Ziele einzufordern. Ein Sinnbild für den neuen Mut von Frauen.

Auch Benetton und Procter & Gable plädieren für Chancengleichheit und Gleichberechtigung in ihren Kampagnen „united by half“ und #WeSeeEqual.

2/ Female Business Factors

In der Business Welt befinden sich die Werte Sets in einem Veränderungsprozess. Neue Leadership Modelle werden getrieben von empathischen Werten wie Kollaboration und Ethik im Business. Diese weicheren und intuitiveren Skills sind in der neuen Kreativökonomie geforderter denn je.

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Unternehmen mit Diversität innovativer & und erfolgreicher aufgrund ihrer kollektiven Intelligenz sind. Neue Denkweisen erfordern neue Ausrichtungen. Mitarbeiter und Kunden verlangen künftig mehr „Purpose“-getriebene Unternehmen. Bis 2020 wird die weibliche Generation der Millenials 50% der weiblichen Bevölkerung ausmachen. Und diese erwarten von einem Unternehmen Chancengleichheit, Sinnorientierung und Arbeitsbedingungen, in welchen sie ihren Beitrag für eine bessere Welt leisten können. Unternehmen der New Economy erkennen mehr und mehr die Vorteile mit gemischten Teams auf allen Ebenen zu gleichen Bedingungen zu arbeiten.

Aber auch Frauen verändern ihre Werte Sets im beruflichen Kontext. Sie definieren Erfolg zu ihren eigenen Bedingungen neu. Selbstwirksamkeit, Selbstverantwortung und Selbstverwirklichung stehen dabei ganz oben auf der Liste.
Zwei Strömungen lassen sich dabei ausmachen: Die Frauen, die statt zu warten ihren Platz im Business konsequent einfordern oder selbst gestalten. Sie orientieren sich an Rollenbildern wie Cheryl Sandberg, Sophia Amoruso und der GirlBoss Bewegung, die vormachen, wie man mit dem Willen zum Erfolg seinen eigenen Weg macht.

Der andere Trend lässt sich bei Frauen feststellen, die sich stärker an emotionalen Werten orientieren wie Sinnstiftung, Achtsamkeit oder ihr Beitrag zur Gesellschaft. Frauen, die ihre Definition von Erfolg und Glück selbst schreiben und auch selber verfolgen. Sie orientieren sich an Rollenbildern wie Arianna Huffington, die für die Neudefinition von Erfolg und Glück steht und holen sich Inspiration in der School of Life, in welcher man lernen kann ein gutes und erfülltes Leben zu führen.

Beide zeichnet gemeinsam aus, dass sie nicht warten werden, bis Unternehmen ihnen den Weg ebnen, sondern diesen aktiv gestalten und beschreiten.

3/ Female Solidarity

Nie waren Frauen besser vernetzt als heute. Durch die modernen Kommunikationstechnologien entsteht eine neue Form der Connectedness. Ein vernetzter Lebensstil, der es Frauen ermöglicht sich zu organisieren und sich gemeinsam zu unterstützen. Dadurch entsteht eine neuartige Solidarität unter Frauen. Angetrieben durch ein gemeinsames „Wir-Gefühl“ und dem gemeinsamen Ziel Frauen zu stärken.

Zum Women’s March in den USA solidarisierten sich Frauen mit Demonstrationen in einer ganzen Reihe von anderen Ländern.

Mehr noch, es entsteht eine neue Bewegung, in welcher sich immer mehr Frauen reinen Frauen-Netzwerken anschließen, ob virtuell oder real. Sie suchen und kreieren diesen Raum außerhalb der Männerwelt. Dort sind sie unter sich, leben die Werte von Solidarität und Sisterhood und schreiben ihre eigenen Regeln.

Die weiblichen Netzwerke verzeichnen international ein rasantes Wachstum. Darunter finden sich unterschiedlichste Schwerpunkte und Ausprägungen. In Schweden ist es die populäre women-only Facebook Gruppe Heja Livet mit 33.000 Mitgliedern. In Großbritannien entstehen laufend neue Female Membership clubs als Gegenbewegung zu den traditionellen Gentlemen’s clubs. In USA macht gerade The Wing von sich Reden – ein Co-Working space nur für Frauen. Auch in Deutschland formieren sich zunehmend mehr Frauen in weiblichen Netzwerken wie z.B. die Digital Media Women oder Mompreneurs mit jeweils über 10.000 Community Mitgliedern oder besuchen Karrieremessen speziell für Frauen wie die women&work oder hercareer.

Die Gründerinnen von EDITION F – dem digitalen Magazin für Frauen – Susann Hoffmann und Nora-Vanessa Wohlert bringen die Haltung der Frauen auf den Punkt:

`` Jetzt ist Schluss mit Warten, wir machen die ganze Sache einfach selbst.``

Sie starteten eine Crowdfunding Kampagne auf startnext für ein digitales Coaching-Programm, die FEMALE FUTURE FORCE Academy. Initiiert von Frauen für Frauen und deren Zukunft geht es um Empowerment durch Wissen zur Erreichung der beruflichen und persönlichen Ziele.

Female Future Force

Foto Credits: EDITION F / Nora Tabel

Takeaways:

Je mehr sich Frauen gegenseitig unterstützen und stärken, je mehr sie ihre eigenen Regeln definieren, umso höher wird ihre Erwartungshaltung an Marken und Unternehmen, dass diese Vorreiter Rollen hinsichtlich Gleichberechtigung einnehmen und Zeichen setzen. So wie Island, die sich auf die Fahne geschrieben haben, den Gender Pay Gap bis 2020 zu schließen.